Hoch, heilig, grenzenlos
Montag, den 08. August 2016

Rund um den Turnerkamp (3.418 m), die höchste Erhebung im Südtiroler Ahrntal, sind 80 Dreitausender auszumachen. Damit mangelt es nicht an Herausforderungen für Kletterer, Bergsteiger, Höhen- und Weitwanderer.
Im Südtiroler Ahrntal verlaufen auf der „Sunnsat“ der Zillertaler Alpen insgesamt 30 Kilometer Sonnenwege, auf denen man in Höhenlagen zwischen 1.000 und 1.450 Höhenmetern das ganze Tal durchwandern kann. Oft begangen, und dennoch abseits ausgetretener Pfade, ist der hochalpine Ahrntaler Jakobsweg. Er führt von St. Jakob in acht Stunden über sieben Brücken und vorbei an mehreren Kirchen bis zur Jakobskirche in Weißenbach. Der „kleine Bruder“ ist ein Teil des großen Tiroler Jakobswegs. Deutlich anspruchsvoller ist die Almenrunde zwischen Mühlegg und St. Peter, welche auf knapp 2.000 Metern Höhe parallel zum Sunnsat-Weg verläuft und in einer Gesamtgehzeit von neun Stunden die schönsten Berghütten des Ahrntals auffädelt. Der noch weiter oben gelegene Stabeler Höhenweg gehört zu den hochalpinen Höhenweg-Klassikern im Ahrntal. Er schlängelt sich auf über 2.500 Metern oberhalb der Vegetationsgrenze zwischen Schwarzensteinhütte zur Chemnitzerhütte. Im hintersten Ahrntal scheint die Welt zu Ende zu sein, doch herrschte dort im Mittelalter reger Verkehr.
Auf dem Rücken von Pferden und auf den Schultern ausdauernder Männer gelangten über den Krimmler Tauernpass „hoch“ Begehrtes: Etschländerwein und Schnaps nach Norden, Halleiner Salz und Saccharin nach Süden. Ahrntaler Bauern, die Weiden jenseits der Berge besaßen, trieben im Frühsommer und Herbst ihr Vieh über den 2.634 Meter hohen Pass, über Hundskehljoch und Birnlücke. Heute stehen die alten Grenzwege von Prettau nach Österreich bei Alpinisten hoch in der Gunst. Kletterer finden im Ahrtal einige „steile Herausforderungen“. In Sand in Taufers sind es die Pursteinwand (Kletterfelsen und Klettersteig) sowie der Klettergarten Heachnbichl und Tobl. Auch beim Kofler zwischen den Wänden in Ahornach, in Drittlsand nahe Speikboden und auf dem Klettersteig zur Schwarzensteinhütte haben Naturabenteurer die Berge fest im Griff.
Foto: Gorfer (Tourismusverein Ahrntal)