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Hütten anno dazumal - heute das Krimmler Tauernhaus

Mittwoch, den 16. März 2016

Die älteste Erwähnung des Krimmler Tauernhauses datiert aus dem Jahr 1389. Die Einrichtung dieser Raststation auf dem seit alters her für den Regionalverkehr begangenen Weg über den Krimmler Tauern besteht wohl schon wesentlich länger. Säumer, die in der warmen Jahreszeit mit ihren Tragtieren Wein und Brandwein aus dem Süden importierten und dort Salz als Gegenfracht feilboten, aber auch wandernde Handwerker und Bauern benützten den schwierigen Weg über den Krimmler Tauern als Nord-Süd Verbindung über die Alpen.

Aufgrund der zu dieser Zeit relativ starken Verkehrsfrequenz wurde der Tauernweg von der Landeshoheit im 16. Jahrhundert noch ausgebaut. Die Besitzer des Tauernhauses waren verpflichtet, den Tauernweg zu beaufsichtigen und die Reisenden zu betreuen. Dafür erhielten sie von der landesherrlichen Obrigkeit ein Getreidedeputat.

Im 19. Jahrhundert hatte das Saumwesen an Bedeutung eingebüßt. So wurde es auch um das Tauernhaus etwas ruhiger. Dies änderte sich, als die Zeit des Alpintourismus anbrach, und bergbegeisterte Wanderer ins Krimmler Tauernhaus führte, um die Schönheit der Krimmler Wasserfälle und des Krimmler Achentales zu bewundern.
Als das Tauernhaus 1906 an Simon Geisler, den Urgroßvater des jetzigen Eigentümers ging, begann für die "alte Taferne in der Achen" eine neue Ära.

Der Urgroßvater des heutigen Tauernhauswirtes Friedl Geisler baute das Haus mit enormen Fleiß zu einem prächtigen Einkehrhaus aus. Ein zusätzliches Obergeschoß bot übernachtenden Gästen mehr Platz und ein sorgfältiger Umbau im Erdgeschoß, bei dem die 600 Jahre alte Stube in vorausschauender Weise unangetastet blieb, verwandelte es in ein zeitgemäßes alpines Schutzhaus und Gasthaus. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges modernisierte Simon Geisler das Tauernhaus durch die Errichtung eines Kleinkraftwerkes und durch die Installation einer Freileitung, mit der der Nationalratsabgeordnete jederzeit mit der Außenwelt telefonisch in Kontakt treten konnte.

Als nach dem Zweiten Weltkrieg rund 5000 verfolgte Juden aus Osteuropa illegal den Krimmler Tauern und die Grenze von Österrich nach Italien überquerten, um nach Eretz Israel zu gelangen, kümmerte sich die Wirtin Lisl Geisler um die Flüchtlinge, die sie aufopfernd mit dem Nötigsten, einer warmen Stube und einer Mahlzeit, versorgte.

Bis 1999 führten Adolf und Franziska Geisler die Gastwirtschaft. In ihrer fast 40-jährigen Periode als Wirtsleute des Krimmler Tauernhauses modernisierten und verbesserten Sie das Krimmler Tauernhaus stetig. In dieser Zeit wurde auch ein Fahrweg geschaffen, mit dem das Tauernhaus und die Almen des Krimmler Achentales besser erreicht werden konnten. Seit 1984 der Nationalpark Hohe Tauern errichtet worden ist, ist das Krimmler Tauernhaus der einzige Bauernhof auf Nationalparkgebiet.

1999 übernahmen Friedl und Gundi Geisler Haus und Hof. Mit Umsicht und Weitblick haben sie das Tauernhaus mit Rücksicht auf die besondere Landschaft, auf Natur- und Umweltschutz mit einem vorausschauenden Energiekonzept modernisiert. Das Schutzhaus selbst ist mit viel Gefühl ausgebaut worden und verbindet zeitgemäßen Komfort mit dem funktionalen Charakter einer Schutzhütte. Friedl und Gundi Geisler legen viel Wert auf eine reichhaltige Küche mit regionalen Spezialitäten, für die sie zu einem Gutteil Milch- und Fleischprodukte aus der eigenen Landwirtschaft verwenden.

Mit Traditionsbewusstsein und Stolz pflegen sie das Krimmler Tauernhaus als geschichtsträchtiges Schmuckstück im Krimmler Achental, das Gästen, Bergwanderern, Bergsteigern und Tourengehern im Sommer wie im Winter mit ehrlich gemeinter Gastfreundschaft Tür und Tore öffnet.

Essen und Trinken:

Im Krimmler Tauernhaus erwarten Sie heimische Spezialitäten nach alten überlieferten Rezepten. Dafür finden vorwiegend Produkte aus der eigenen Landwirtschaft Verwendung.

Mit den hochwertigen Produkten vom eigenen Hof ist nicht nur die Herkunft nachvollziehbar. Auch Respekt und Werte der Familie Geisler fließen in die Herstellung der Lebensmittel ein. Rind- und Schweinefleisch, Speck, Graukäse, Butter und Milchprodukte stammen aus der eigenen Landwirtschaft, das Wild stammt aus der eigenen Jagd im Krimmler Achental.

Foto: http://www.krimmler-tauernhaus.at/

Kategorie: Hütte