Hütten & Wege
Samstag, den 29. Oktober 2016

Jedes Jahr steht der Alpenverein vor neuen Herausforderungen, so Alpenpräsident Dr. Andreas Ermacora. "Unser Versprechen, die Hütten und Wege in unseren Bergen instand zu halten und ihre Sicherheit zu gewährleisten, stellt uns jedes Jahr vor neue Herausforderungen. Das Klima ist rau, die Stützpunkte schwer erreichbar und die Pflege und Wartung der alpinen Infrastruktur eine arbeits- und kostenintensive Aufgabe. Der Großteil unserer Hütten wurde bereits vor über hundert Jahren gebaut und so zeigen sich bei der einen oder anderen naturgemäß Alterserscheinungen".
Behördenauflagen, welche immer strenger werden, wie Brandschutz, Arbeitnehmerschutz und Hygienevorschriften müssen dann von den Hütten adaptiert werden. Aufgrund von klimatischen Veränderungen steigt auch der Aufwand für die Erhaltung der Wege zudem spielen auch neue Haftungsansprüche eine Rolle.
So wäre der Aufwand ohne Zuschüsse aus dem Bund für die alpine Infrastruktur schon lange nicht mehr leistbar.
Für den Tourismus ist die Förderung für die alpine Infrastruktur von essentieller Bedeutung – würde sie wegfallen, wäre das eine Katastrophe! Ohne diese Förderung kann den Fortbestand der Schutzhütten und Bergwege auf lange Sicht keiner garantieren. Wichtig ist, dass die Bevölkerung und Gäste das Wege- und Hüttennetz, das die Alpen durchzieht, immer mehr zu schätzen wissen – das zeigen die Besucherzahlen und auch allgemein die wachsende Begeisterung für den Bergsport.
Die Alpenvereinssektionen in ganz Österreich arbeiten ehrenamtlich daran, die 26.000 km Bergwege Jahr für Jahr für Wanderer und Bergsteiger kostenlos begehbar zu halten und die 232 Hütten ökologisch auf den aktuellsten Stand zu bringen, das ist wirklich Wahnsinn. Nur erforderliche Modernisierungen werden vorgenommen. Über ein Viertel seines Budgets investiert der Alpenverein in Sanierungs- und Umweltschutzmaßnahmen sowie Instandhaltungsarbeiten.
Ein weiterer Effekt, den die Hüttenförderungen mit sich bringen, sind die Adaptierungen zugunsten des Umweltschutzes: Seit 20 Jahren vergibt der Alpenverein das Umweltgütesiegel an jene Schutzhütten, die den Umweltgedanken besonders konsequent leben. Energieeffizienz und -versorgung, Abwasserklärung, Abfallvermeidung und -entsorgung sowie eine saubere Hüttenumgebung sind die Kriterien, um mit dem begehrten Siegel ausgezeichnet zu werden.
Nur durch ein starkes Engagement der Hüttenwirte, welche durch die Maßnahmen für den Umweltschutz und den verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen, einen großen zeitlichen und finanziellen Aufwand haben, ist es zu verdanken das es überhaupt so ist, wie es gerade ist.
Zur Erfüllung des Erhaltes des Umweltgütesiegels wurden zweistellige Millionenbeträge investiert, so zum Beispiel für biologische Kläranlagen, Photovoltaik und Mehrfach-Brauchwassernutzung.
Foto: Alpenverein/Freudenthaler